UNESCO Projektschule

Podiumsdiskussion zur Zukunft der Demokratie

Schülerinnen und Schüler der Edith-Stein-Schule Ravensburg & Aulendorf diskutierten engagiert und fair über die Zukunft der Demokratie mit Sander Frank (Stadtrat der Linken in Friedrichshafen), Benedikt Kellerer (Bildungsreferent BDKJ Diözesanstelle & Fachstelle Demokratiebildung), Korbinian Sekul (Kreisrat der SPD), Marvin Weichelt (Gewerkschaft Verdi) und Anna Wiech (Kandidatin der Grünen für den Kreistag und Gemeinderat Ravensburg). Dabei wurde deutlich, dass sowohl im globalen als auch im nationalen Zusammenhang die Demokratie in eine kritische Lage geraten ist.

In den USA, einem politischen Schwergewicht der Welt, besteht die Gefahr, dass ein ehemaliger Präsident wieder kandidiert, der seine Anhänger zum Sturm auf das Kapitol aufrief, weil er eine Wahlniederlage nicht akzeptieren konnte. Man war sich einig, dass dort Defizite bestehen, die man in Europa so nicht kennt. In Russland herrscht ein Machthaber, der vor kriegerischem Einsatz nicht zurückschreckt, um seine eigene Position zu stärken. Die politischen Strukturen sind dort derartig verhärtet, dass mit einer schnellen Besserung nicht zu rechnen und viel Zuversicht nötig ist. In Deutschland ist die Demokratie durch populistische Kräfte in Bedrängnis geraten. Eine Dreierkoalition hat Schwierigkeiten, eine einheitliche Linie zu vertreten und ihre Erfolge zu verdeutlichen. Demokratiefeinde nutzen dies aus, um sich damit populär zu machen. Zudem geht die Schere zwischen arm und reich immer weiter auf, so dass so mancher den bestehenden Verhältnissen nicht mehr zutraut, noch das eigene Wohl zu befördern.

In dieser Situation kommt der Jugend eine besondere Rolle zu. Durch eine Herabsetzung des Wahlalters werden sie in die Lage versetzt, besser partizipieren zu können. Verständlichere Parteiprogramme sollten für sie aufgelegt werden. Sie ist aufgefordert, sich an den Entscheidungsprozessen zu beteiligen, damit die Chancen der Zukunft besser gewahrt werden können. Als Grundlage für Frieden und Freiheit, Gerechtigkeit und sozialen Ausgleich, Rechtsstaatlichkeit sowie Gleichbehandlung erschien die Demokratie allen unverzichtbar. Das Podium und die Schülerinnen und Schüler gaben mit der offenen Diskussion ein Beispiel für ein beeindruckendes gesellschaftliches Interesse und zeigten Bereitschaft, sich für die Demokratie einzusetzen.